Vermittlung von Wissenschaftsverständnis in der Grundschule
(2000 - 2006)

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Prüfung der Wirksamkeit von Curricula zur Vermittlung wissenschaftsphilosophischer Grundbegriffe in der Grundschule und die Exploration der vermuteten förderlichen Effekte dieser Curricula auf den Erwerb fachspezifischen (physikalischen) Wissens im Sachunterricht.

Das Verständnis des Zustandekommens und der Begründbarkeit wissenschaftlichen Wissens (intuitives Wissenschaftsverständnis) gehört zu den Fächer übergreifenden Kompetenzen, die für den Erfolg des fachspezifischen naturwissenschaftlichen Unterrichts von Bedeutung sind. In unserem Projekt sollen die naiven Vorstellungen von Grundschülern über Grundzüge der naturwissenschaftlichen Methodologie exploriert werden und Zusammenhänge zwischen den epistemologischen Überzeugungen von Lehrern und Schüler aufgeklärt werden.

In den ersten beiden Projektphasen wurde gezeigt, dass das Wissenschaftsverständnis von Grundschülern der vierten Klassenstufe durch eine kurzfristige curriculare Intervention (je eine wissenschafts- und eine erkenntnistheoretische Unterrichtseinheit) beeinflusst werden kann. Mit dem Ziel der Gewinnung handlungsrelevanten pädagogisch-psychologischen Wissens sollen in der dritten Projektphase die Effekte längerfristigen (mehrmonatigen) wissenschaftstheoretisch orientierten Sachkundeunterrichts auf den Erwerb naturwissenschaftlichen Wissens bei Grundschülern untersucht werden.

In der zweiten Projektphase wurde außerdem gezeigt, dass sich durch Lehrertraining die epistemologischen Überzeugungen der Lehrkräfte verändert haben. Die Effekte solcher veränderter Lehrerepistemologien auf das unterrichtliche Handeln von Grundschullehrern im Sachunterricht werden in Projektphase 3 untersucht. Aus den Ergebnissen dieser Studien sollen Empfehlungen zur Vermittlung von Wissenschaftsverständnis in der Grundschule abgeleitet und begründet werden.