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PALMA: (Projekt zur Analyse der Leistungsentwicklung in Mathematik): Entwicklungsverläufe, individuelle Voraussetzungen und Kontextbedingungen von Mathematikleistungen bei Schülern der Sekundarstufe I
(2000 - 2006)

Projektleitung: Prof. Dr. Reinhard Pekrun
Prof. Dr. Rudolf vom Hofe
Prof. Dr. Werner Blum
Projekt-Homepage
Ausführlichere Darstellung
Mitarbeiter: Dipl.-Psych. Simone Jullien
(DFG gefördert)
Wiss. Ass. Sebastian Wartha
(DFG gefördert)
Dr. Thomas Götz
Dipl.-Hdl. Alexander Jordan
Dr. Michael Kleine
Dr. Anne Zirngibl
Literaturübersicht

Ziel dieses Projekts ist es, an einer deutschen Schülerkohorte Entwicklungen und Bedingungen von Mathematikleistungen im längsschnittlichen Verlauf der Sekundarstufe I zu untersuchen (5. – 10. Klassenstufe).

Vergleichsstudien zu Mathematikleistungen dokumentieren beträchtliche interindividuelle und interkulturelle Leistungsunterschiede (z.B. PISA 2000, PISA 2003). Zur Erklärung dieser Unterschiede aber tragen solche Studien wegen ihrer querschnittlichen Designs nur begrenzt bei, weswegen im PALMA-Projekt diese Vorgehensweise um die längsschnittliche Dimension erweitert wird. Hierbei stehen die Fragen im Mittelpunkt, wie kognitive, emotionale, motivationale Schülervoraussetzungen und Verhaltensdispositionen mit der Entwicklung mathematischen Wissenserwerbs und mathematischer Grundvorstellungen interagieren. Des weiteren soll geklärt werden, wie Merkmale des Unterrichts, der Schulklasse und des familiären Kontextes auf die Entwicklung in Mathematik einwirken.

Die Untersuchung umfasst eine Stichprobe aus rund 2.000 Schülern aller Schularten des gegliederten Schulwesens (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) und begleitet diese von der 5. bis zur 10. Klassenstufe in jährlichen Erhebungen. Im Jahr 2006, zum Zeitpunkt der dritten PISA-Erhebung, werden diese Schülerinnen und Schüler in der 9.Klassenstufe sein und so eine längsschnittliche Erweiterung der PISA-Studie darstellen. Zur Erfassung von Mathematikleistungen und mathematischen Grundvorstellungen wurde ein raschskalierter Kompetenztest für die 5.-10. Klassenstufe entwickelt. Für die Bereiche der Schülermerkmale und Kontextfaktoren wurden in der ersten Projektphase (2000-2002) Vor- und Endformen der Skalen konstruiert und jeweils an Schülerstichproben aus den sechs Klassenstufen der Sekundarstufe I getestet. In der zweiten und dritten Projektphase (2002-2004, 2004-2006) wird die Längsschnittuntersuchung durchgeführt.

Erste Ergebnisse zeigen einen bedeutsamen Lernfortschritt und damit die Entwicklung der mathematischen Kompetenzen zwischen den untersuchten Jahrgangsstufen. Die Fähigkeitszunahme ist jedoch nicht in allen Schulformen gleich verteilt: am Gymnasium ist der Lernforschritt Schüler deutlich größer als bei den anderen Schulformen. Von der 5. zur 6. Klasse lässt sich die Abnahme positiver und Zunahme negativer Emotionen in Mathematik verzeichnen. Während die Freude in Mathematik stark abfällt, nehmen Ärger und Langeweile signifikant zu. Erste längsschnittliche Analysen weisen zudem darauf hin, dass Umweltfaktoren wie Unterricht und Elternhaus Lern- und Leistungsemotionen kausal beeinflussen und diese wiederum wichtige Schaltstellen bei der Modellierung von Leistung sind.