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Längsschnittliche und prozessuale Evaluation eines Trainingsprogramms für Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassenstufen zur Förderung von Selbstregulation und Problemlösen unter Einbezug ihrer Eltern und Mathematiklehrkräfte
(2000 - 2006)

Projektleitung: Prof. Dr. Bernhard Schmitz
Prof. Dr. Regina Bruder
Projekt-Homepage
Ausführlichere Darstellung
Mitarbeiterinnen: Dipl.-Psych. Silke Hertel
Dipl.-Psych. Barbara Otto
Dr. Franziska Perels (assoziiert)
Literaturliste

Ziel des Projekts ist zu prüfen, ob die gelungene Implementation eines Trainings zu Selbstregulations- und Problemlöseinhalten zur Förderung Fächer übergreifender Kompetenzen in der Jahrgangsstufe 8 auf die Jahrgangsstufen 5 und 4 angewendet werden kann.

Da in der ersten Projektphase nachgewiesen wurde, dass die Vermittlung von Selbstregulations- und Problemlöseinhalten in der Jahrgangstufe 8 (Gymnasium) zu einer Optimierung der Fächer übergreifenden sowie Fach spezifischen Kompetenzen führt, sollte aufbauend auf diesen Erkenntnissen in der zweiten Projektphase zunächst überprüft werden, ob ein entsprechendes Trainingsprogramm zur Förderung dieser Schlüsselqualifikationen bereits zu einem früheren Zeitpunkt implementiert werden kann. Daher wurde als Zielgruppe die Jahrgangsstufe 5 (Gymnasium) gewählt.

Dementsprechend wurde für die zweite Projektphase das insgesamt effektivste Training (Kombination von Selbstregulations- und Problemlöseinhalten) an die Lernvoraussetzungen von Fünftklässlern adaptiert. Während der gesamten Trainingsphase führten die Schüler ein Lerntagebuch. Weiterhin wurden die Eltern in das Trainingsprogramm eingebunden, da sie in der außerschulischen Hausaufgabensituation erheblichen Einfluss auf das Lernverhalten nehmen können. Das Elterntraining fokussierte im Wesentlichen auf die Vermittlung von Selbstregulation des elterlichen Unterstützungsverhaltens bei den Hausaufgaben. Auch die Eltern führten während des Trainingszeitraums ein Elterntagebuch.

Als zentrales Ergebnis aus den bisher erfolgten Auswertungen der längsschnittlichen Instrumente lässt sich zunächst festhalten, dass sowohl das selbstregulierte Lernen als auch das mathematische Problemlösen bereits in der Jahrgangsstufe 5 gefördert werden können. Es zeigte sich ebenfalls erneut, dass leistungsschwache Schüler in stärkerem Maß von einem solchen Trainingsprogramm profitieren. Besonders erfolgreich war das Trainingsprogramm, wenn Schüler und Eltern zeitgleich daran teilnahmen. Demnach erwies sich die Einbeziehung der Eltern als wichtige Komponente bei der Entwicklung und Förderung selbstgesteuerten außerschulischen Lernens.

Bei einem abschließenden Gespräch zu Optimierungsmöglichkeiten des durchgeführten Trainingsprogramms berichteten uns die Eltern, dass die Schüler durch den Übergang zur Sekundarstufe I am Anfang des Schuljahres bereits mit vielen Problemen konfrontiert waren, bei denen es wichtig gewesen wäre, selbstregulativ handeln zu können (z. B. Veränderung der Anforderungen an die Schüler). Daher legten die Eltern nahe, ein entsprechendes Training bereits vor dem Übergang zur Sekundarstufe I durchzuführen, um auftretenden Schwierigkeiten präventiv begegnen zu können. Die Eltern wünschten sich auch, die Möglichkeit einer Beratung durch die Lehrer zu erhalten, wie sie ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen können. Zudem wurde auch von den Lehrern der beteiligten Klassen das Bedürfnis geäußert, an entsprechenden Trainings teilnehmen zu können.

Daraus ergab sich als Zielsetzung für die dritte Projektphase, eine Interventionsmaßnahme bei Schülern der vierten Jahrgangsstufe zu planen, um einen möglichst frühen Zeitpunkt einer Förderung dieser Schlüsselqualifikationen für den weiteren schulischen und beruflichen Lebenslauf zu erproben. Zusätzlich sollen Optimierungsmöglichkeiten des Lernverhaltens von Viertklässlern dadurch erreicht werden, dass sowohl den Mathematiklehrkräften als auch den Eltern ein Trainingsprogramm angeboten wird. Inhaltlich soll es in diesen beiden Trainingsprogrammen darum gehen, sowohl Wissen über den selbstregulativen Lernprozess zu vermitteln als auch Möglichkeiten zu erarbeiten, wie die Förderung des selbst regulierten Lernens im Unterricht bzw. in der Hausaufgabensituation umgesetzt werden kann.