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Wirkungsanalyse der Leistungsevaluation: Zielerreichung, Ertrag für die Bildungsqualität der Schule und die Rückmeldung von Evaluationsergebnissen (Walzer)
(2001 - 2002)

Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Helmke
Dr. Friedrich-Wilhelm Schrader
Projekt-Homepage
Mitarbeiter: Dipl.-Psych. Arnd Ridder  

Ziel des Projektes war es zu untersuchen, ob und wie Ergebnisse der externen Evaluation von Schulleistungen und Lernbedingungen für die Verbesserung von Schule und Unterricht genutzt werden.

Dahinter steht die Erwartung, dass externe Evaluationen neben der Standortbestimmung und Rechenschaftslegung auch Anstöße für Veränderungen geben sollen. Anhand eines theoretischen Rahmenmodells sollte der Frage nachgegangen werden, wie und unter welchen Bedingungen Lehrkräfte und Schulleiter/innen Rückmeldungen zu den an ihren Schulen und Klassen erzielten Ergebnisse aufnehmen und inwieweit sie Maßnahmen der Qualitätsverbesserung einsetzen

Grundlage dafür war die im Mai 2000 durchgeführte landesweite MARKUS-Studie (Mathematik-Gesamterhebung Rheinland-Pfalz: Kompetenzen, Unterricht, Schulkontext), eine Totalerhebung der Mathematikleistungen, der Lernbedingungen und des Schulkontextes in Rheinland-Pfalz (N = 625 Schulen; N = 1.876 Klassen; N = 37.520 Schüler der 8. Klassenstufe aller Schularten außer Sonderschulen). Die beteiligten Schulleitungen und Lehrkräfte hatten hierzu eine Rückmeldung über die Mathematiktestleistungen ihrer Klassen sowie eine Übersicht über ausgewählte Fragebogenergebnisse (Lernhaltung, Unterrichtswahrnehmung der Schüler/innen) erhalten.

Um die Rezeption dieser Ergebnisrückmeldungen zu untersuchen, wurden die Schulleiter/innen und Mathematiklehrkräfte aller an MARKUS beteiligten Klassen schriftlich zu verschiedenen Themen befragt (u. a. Angaben zur Schule und zur Person; Auseinandersetzung mit den Rückmeldungen; Maßnahmen der Qualitätssicherung bzw. Schulentwicklung; Einstellung zur Evaluation; Selbstwirksamkeit; Schulklima). Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass etwa die Hälfte der an WALZER beteiligten Schulen externe Beratungsangebote in Anspruch genommen hat und dass in einer Reihe von Schulen als Konsequenz aus MARKUS verschiedene Maßnahmen des schulischen Qualitätsmanagements eingeleitet oder ausgebaut wurden. Ein beträchtlicher Teil der Lehrkräfte hat aufgrund der MARKUS-Ergebnisse Änderungen der individuellen Unterrichtsgestaltung eingeleitet oder zumindest erwogen und äußert Bedarf an speziellen Fortbildungen. Diese aus Sicht der Beteiligten erfragten Effekte des MARKUS-Projekts hängen untereinander und mit allgemeinen Personenmerkmalen der Lehrkräfte (Einstellung zur Evaluation; Selbstwirksamkeit) zusammen.

Ein Problem von WALZER war die geringe Resonanz des Projekts an den Schulen, die weitgehend auf die Anbindung an die landesweite MARKUS-Studie zurückzuführen ist und sich unter anderem in einem geringen Fragebogenrücklauf zeigte. Diese im Vorfeld nicht absehbaren Schwierigkeiten waren ein wesentlicher Grund dafür, dass das ursprünglich wesentlich umfassendere Arbeitsprogramm nicht vollständig realisiert werden konnte. Trotz der in Folge des geringen Rücklaufs eingeschränkten Aussagekraft der Ergebnisse hat das Projekt eine Reihe von Erkenntnissen erbracht, die für die weitere Forschung in diesem Bereich wertvoll sind.