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LUV – Lernen aus Unterrichtsvideos für Physik-Lehrkräfte (2004 - 2006)

Projektleitung: Prof. Dr. Manfred Prenzel
Prof. Dr. Tina Seidel
Projekt-Homepage
Ausführlichere Darstellung
Mitarbeiterinnen: Dipl.-Psych. Rolf Rimmele
Dipl.-Päd. Katharina Schwindt
Lena Meyer, M.A.
Dipl.-Psych. Mareike Kobarg
Literaturübersicht

Ziel des Projekts ist, Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse bei der Analyse von Unterrichtsvideos differenziert zu untersuchen. Darüber hinaus wird geprüft, welchen Einfluss das Videomaterial sowie instruktionale Unterstützungen bei der Analyse von Unterrichtsvideos spielen. Langfristig sollen damit Grundlagen basierte Erkenntnisse zum gezielten und lernförderlichen Einsatz von Unterrichtsvideos in der Lehrerbildung gewonnen werden.

Im Fortsetzungsprojekt der von 2000-2004 durchgeführten Videostudie »Lehr-Lern-Prozesse im Physikunterricht – eine Videostudie« sollen Erkenntnisse aus den Bereichen der Theorie geleiteten Videoanalysen, der Entwicklung und Anwendung von Beobachtungsverfahren und die Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Lehrkräften bei der Analyse von Unterrichtsaufzeichnungen genutzt werden, um handlungsrelevantes Wissen zum gezielten Einsatz von Unterrichtsaufzeichnungen in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften bereitzustellen. Unterrichtsvideos werden seit vielen Jahren in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften genutzt. Bis heute ist allerdings unzureichend geklärt, welche Wirkung die Arbeit mit Unterrichtsvideos auf die Entwicklung der Professionalität von Lehrkräften hat.

Die strukturierte und Ziel bezogene Videoanalyse soll Lehrkräften in diesem Zusammenhang helfen, unterrichtsbezogene Wissensstrukturen zu aktivieren und diese durch eine vertiefte Reflektion einer Veränderungen zugänglich zu machen. Dafür bedarf es eines differenzierten Blickes mit Fokus auf bestimmte Komponenten von Unterrichtsqualität.

Zielsetzung

Bisher fehlen Theorie geleitete Untersuchungen darüber, wie Unterrichtsaufzeichnungen das Verständnis von Unterrichtsprozessen unterstützt können. In diesem Projekt werden speziell die Prozesse untersucht, die bei der Informationsverarbeitung bei der Analyse von Videos ablaufen. Dazu wird die Rolle des Videomaterials (Analyse eigener vs. fremder Videos) sowie die Bedeutung instruktionaler Ziel bezogener Unterstützungen für die vertiefte Analyse von Unterrichtsaufzeichnungen untersucht.

Zentrale Fragestellungen

  • Welche Unterschiede bestehen in der Bearbeitung eigener vs. fremder Unterrichtsstunden?
  • Welche Rolle spielen theoretische Fokussierungen und unterschiedlich stark strukturierte Aufgabenstellungen?
  • Für eine Teilstichprobe: Inwieweit hängt die Art der Analyse von Videos mit der Expertise der Lehrkräfte zusammen?

Stichprobe und Untersuchungsplan

Die Stichprobe setzt sich aus Gymnasial- und Realschullehrkräften aus den vier Bundesländern – Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg und Schleswig-Holstein – zusammen. Es wurde eine Computer basierte Lernumgebung für Physiklehrkräfte zum Lernen und Arbeiten mit Unterrichtsvideos entwickelt (LUV), die auf dem Hintergrund verschiedener Analyseverfahren von einzelnen Gruppen von Lehrkräften bearbeitet wird. Die Untersuchung ist in eine Lehrerfortbildung zum Thema »Lernen und Arbeiten mit Videos« eingebettet. Zu Beginn und am Ende der Untersuchung werden die Lehrkräfte mittels eines Computer basierten Fragebogens und Kodierverfahren zu ausgewählten Aspekten ihres individuellen professionellen Wissens befragt. Im Hauptteil wird zunächst ein vollständiges Video angeschaut. Die nachfolgenden Aufgaben fordern zu schriftlichen Selbsterklärungen und Theorie geleiteten Einschätzungen auf und zielen auf die Rekonstruktion der individuellen Verarbeitungs- und Lernprozesse ab.

Perspektiven

Letztlich soll mit dieser Studie Wissen darüber erworben werden, unter welchen Bedingungen aus der Analyse von Unterrichtsvideos profitiert werden kann. Daraus könnten Empfehlungen für den Einsatz von Videos in der Lehrerbildung abgeleitet werden.