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Die Förderung selbstbestimmter Formen der Lernmotivation in Elternhaus und Schule
(2000 - 2006)

Projektleitung: Prof. Dr. Elke Wild Projekt-Homepage
Ausführlichere Darstellung
Mitarbeiterinnen: Dipl.-Psych. Monika Rammert
Dipl.-Psych. Anita Siegmund
Literatur

Ziel des Projekts ist die Optimierung der Eltern-Lehrer-Kooperation und der Qualität häuslicher Lehr-Lernsituationen.

Das Forschungsvorhaben setzt an dem von Prenzel, Merkens und Noack (1999) konstatierten Erklärungsbedarf für das im internationalen Vergleich eher schlechte Abschneiden deutscher Schüler in den Naturwissenschaften und insbesondere in Mathematik an. Es wird argumentiert, dass gerade die in TIMSS festgestellten Defizite im konzeptuellen und im Verständnis naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen (auch) auf eine mangelnde Bereitschaft zum selbst gesteuerten Lernen hinweisen, wobei die ungünstige Motivlage der Schüler in Anlehnung an die Selbstbestimmungstheorie (Deci & Ryan, 1993) und die Interessentheorie (Krapp, 1999) wiederum als Funktion einer ungenügend auf die Bedürfnisse von Schülern abgestimmten Gestaltung schulischer und außerschulischer Lehr-Lern-Arrangements interpretiert wird.

Die motivationalen Effekte motivationspsychologisch relevanter Merkmale der Instruktion von Lehrern und von Eltern werden geprüft, indem die Qualität schulischer und häuslicher Lernprozesse längsschnittlich in ihrer Bedeutung für die Entwicklung der motivationalen Orientierungen von Schülern und ihres Interesses an Mathematik analysiert werden. Da sich interindividuelle Unterschiede in der Lernmotivation früh herausbilden und bereits zu Beginn des Jugendalters – vermutlich nicht zuletzt aufgrund der Stabilität der Lern- und Entwicklungsumgebungen – von einer hohen Positionsstabilität auszugehen ist, setzt das Projekt in der 3. Klassenstufe ein, um von diesem Zeitpunkt an Schüler über den Übergang von der Grundschule bis in die Sekundarstufe I hinweg zu begleiten.

Um differenzierte Informationen über die bislang nur in Ansätzen untersuchte Qualität häuslicher Lehr-Lern-Arrangements zu erlangen, werden neben erlebnisdeskriptiven Daten, die mithilfe von Fragebögen für Eltern und Schüler erhoben werden, auch verhaltensnahe Daten mithilfe von Videoaufzeichnungen alltäglicher Hausaufgabensituationen gewonnen. Analysen des Zusammenhangs zwischen Kindperzeption und der Selbsteinschätzung der Eltern einerseits und den Verhaltensbeobachtungen andererseits sollen dabei Aufschluss über Bedingungen der Wahrnehmung und Interpretation des jeweiligen Interaktionspartners und deren Effekt auf die Interaktion geben.

Mit dem Ziel der Optimierung der Eltern-Lehrer-Kooperation und der Qualität häuslicher Lehr-Lernsituationen werden auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse parallel zu den Längsschnittanalysen die Entwicklung und Evaluation eines Elterntrainings sowie einer Lehrerfortbildung zur Elternarbeit vorangetrieben.