Schulische und außerschulische personale Einflüsse bei Interessenentwicklungen von Grundschulkindern unter besonderer Berücksichtigung sachunterrichtlicher Gegenstandsbereiche (PEIG) (2000 - 2002)

Ziel des Projekts ist es, die Entwicklung des Schülerinteresses in Abhängigkeit vom Einfluss des Lehrer, des Unterrichts wie der Eltern zu untersuchen.

Die Förderung von Interessen ist ein wichtiger Bildungsauftrag an die Schule. Hierbei ist auf eine Verbindung zwischen schulischem und außerschulischem sowie auf fachliches und fächerübergreifendes Lernen zu achten. Von entscheidender Bedeutung ist bereits ab dem Vorschulalter ein personaler Einfluss auf die Entwicklung von Interessen, speziell auf die Ausbildung von situationalem Interesse.

1. Wie stark wirkt sich eine Einstellung der Lehrer zu Schule und Unterricht auf die Entwicklung der Biologie-Interessen oder -Desinteressen der Schüler aus?
2. Welche Rolle spielt grundsätzlich der Einstellungs-Typ eines Schülers bei dessen Interessenentwicklung?
3. Welchen Einfluss kann die methodisch-didaktische Ausgestaltung des Biologieunterrichtes auf die Einstellung und Entwicklung von Interessen nehmen?

In einer Längsschnittstudie sollen Kinder vom Vorschulalter über den Zeitraum der Grundschule bis zur Sekundarstufe I bezüglich der Entwicklung ihrer Interessen/Desinteressen mit punktuellen Untersuchungen begleitet werden. Dabei geht es um die Analyse der Korrespondenzen von Interessen der Lehrer - einschließlich ihrer Unterrichtsausgestaltung - mit der Entwicklung der Schülerinteressen. Parallel dazu wird der personale Einfluss der Eltern untersucht. Kinder, Eltern und Erzieher/Lehrer werden zunächst im Kindergarten und später in der Grundschule in Bezug auf die Interessen der Kinder mittels standardisierter halboffener Interviews befragt. Zur Validierung der Interviewergebnisse bezüglich der Interessiertheit der Kinder wird bei ihnen das Autorensystem BIOLINKS eingesetzt, ein Instrument zur standardisierten Protokollierung der gewählten Pfade eines Hypertextsystems auf einem PC. Die Ausgestaltung der Unterrichtsvariablen wird durch ein umfassendes Beobachtungssystem zeitweilig über den Zeitraum der Untersuchung protokolliert. Zur Erhebung der Einstellung zur Schule auf seiten der Schüler wird eine Likert-Skala zur standardisierten schriftlichen Befragung für das Grundschulalter entwickelt. Dazu wird die Stellung des Faches Sachunterricht im Fächerkanon aus der Sicht des Schülers sowie der Lehrer ermittelt.

Durch einen entsprechend methodisch-didaktisch ausgestalteten Unterricht sollten sich desinteressierte Schüler zu interessierten Schülern entwickeln können. Unterstützend sollte sich auch eine positive Einstellung der Schüler zur Schule auswirken. Die Untersuchung erfordert hierbei eine fächerübergreifende Betrachtung der Schülerinteressen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in einem Modell aufgehen, woran Skripte für fachlichen und fächerübergreifenden Unterricht abgeleitet werden können.